Vortrag von und Diskussion mit Natasha Aruri, Moderation: Gabi Bieberstein (VHS) am Mittwoch, dem 29. November 2006, um 19.30 Uhr in der Aula der VHS im Kreis Herford, Münsterkirchplatz 1
In der Bevölkerung Palästinas und insbesondere unter der Jugend wachsen Hilflosigkeit, Resignation, Frustration und Verzweiflung darüber, dass die politische und soziale Situation sowie die Sicherheitslage sich seit langem stetig und seit Anfang des Jahres 2006 dramatisch verschlechtern. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnte vor zunehmender Not infolge der Einstellung internationaler Zahlungen sowie von Transferzahlungen, zu denen Israel laut internationalen Verträgen verpflichtet ist.
Bereits im Mai lebten im Gaza-Streifen 80 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze; 44 % aller jungen Leute, die über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sagen, sie würden emigrieren, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Natasha Aruri, die gerade ein Architekturstudium in Palästina erfolgreich abgeschlossen hat, absolviert seit Mitte September 2006 auf Einladung des ZONTA-Clubs Bielefeld e. V. und der Stiftung Begegnung. Deutsch-Palästinensisches Jugendwerk ein Praktikum in Herford.
In dem Vortrag schilderte sie ihre persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen der aktuellen Situation in Palästina. Dabei konzentrierte sich ihr Bericht auf die Hoffnungen und die Schwierigkeiten der jungen Generation und legte insbesondere die Perspektive der jungen Menschen dar, die sich aktiv für den Frieden engagieren. Außerdem zeigte sie konkrete Möglichkeiten auf, wie Menschen in Deutschland die Bemühungen um Frieden in der Krisenregion unterstützen können.
Anschließend wurde der Dokumentarfilm „The Iron Wall“ über die 7,5 m hohe Mauer, die Israel weitgehend auf palästinensischem Gebiet baut, gezeigt.