Aus dem von zwei Schülerinnen der Gruppe verfassten Artikel:
" (...) Über seine Zeit bei der Armee erzählte er uns, dass er als junger Soldat wie all seine Kameraden eine Minute Zeit gehabt habe, seine Eltern zu Hause anzurufen. Überraschender Weise habe jeder seiner Kameraden in einer anderen Sprache mit seiner Familie gesprochen, was ihn sehr beeindruckt habe, da ihm dies zeigte, dass Juden von den verschiedensten Flecken der Erde nach Israel gekommen waren, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Nach seiner Militärzeit sei er Rabbiner geworden und habe sich seit jener Zeit für eine friedliche Lösung im Nah-Ost-Konflikt engagiert.
Dann zeigte uns Jeremy Milgrom die Abschlussarbeit einer jungen israelischen Studentin aus London, den Film „Jahalin“ („Jahalin“, 1999, Talya Ezrahi und Kamal Jafari).
Arab al-Jahalin ist eine Beduinen-Siedlung, ca. 20 Minuten von Jerusalem entfernt gelegen, in der der Nomadenstamm der Jahalin lebt. Das ursprüngliche Gebiet dieser Beduinen lag in der Negev-Wüste im heutigen Kernland Israel, von wo sie um 1948 vertrieben worden seien. Seit den 1950er Jahren lebten sie bis 1967 unter jordanischer Hoheit in gewohnter Weise unbehelligt in der Bergwüste östlich von Jerusalem, in einem Gebiet um die Quelle Um Rasas.
Diese Quelle liege heute mitten in der Siedlung Ma’ale Adumim, der größten und am schnellsten wachsenden israelischen Siedlung in den seit 1967 besetzten Gebieten.
Der Film zeigte den Konflikt zwischen den Israelis und den Jahalin, die der anhaltenden Erweiterung der Siedlung im Wege sind.
Warum sie das Gebiet verlassen sollen, verstünden die Beduinen nicht, da sie sich als friedlich erleben und einfach nur in ihrer Tradition frei leben möchten. Keine vorherige Regierung, weder Osmanen, noch Briten, noch Jordanier hätten etwas dagegen einzuwenden gehabt. Die Israelis hingegen möchten die Beduinen jedoch in eine Art Flüchtlingslager umsiedeln, welches sich Jabal nennt, in der Nähe einer großen Jerusalemer Mülldeponie liegt und die Beduinen als Gefängnis empfänden.
Den juristischen Kampf vor israelischen Gerichten habe der Jahalin-Clan verloren, die Umsiedlung wurde mit massivem Militäreinsatz vollzogen. Die traditionelle nomadische Lebensweise sei ohne Zugang zu Wasser und Weidegebieten für das Vieh zum Tode verurteilt.
Besonders tragisch fände Jeremy Milgrom daran die Tatsache, dass damit die Lebensweise sterbe, die seit Abraham auch die kulturelle Wurzel des jüdischen Volkes sei. (...)"