Das OVB berichtete über das deutsch-palästinensische Theaterstück Labyrinth: „Über den Zeitraum eines Schuljahres hatten sich die Jugendlichen aus beiden Ländern unter der Leitung von Sybille Stier unter anderem mit den Themen ‚Wege finden – Verirrungen akzeptieren und gutheißen’ und ‚Beziehungen knüpfen – Mut haben, neue Wege zu gehen’ befasst. Dazu wurden Texte gelesen, Erfahrungen ausgetauscht, Ideen gesammelt und wieder verworfen. Am Ende entstand auf diese Weise ein berührendes, gemeinsames Theaterstück, in dem gespielt, getanzt, gesprochen und gesungen wurde. Und das alles in drei Sprachen: Deutsch, Arabisch und Englisch, meldet die Schule.“
„Unter großem Applaus ging das dritte interkulturelle Theaterprojekt der Freien Waldorfschule Rosenheim und des (...) ‚Diyar Theatre Bethlehem’ mit der Aufführung ‚Labyrinth – Ein Traumspiel’ im Ballhaus Rosenheim zu Ende.“
www.music-can-help.de/neues-theaterprojekt-mit-schuelern-aus-palaestina-und-rosenheim/
Feedbacks:
„ Für mich war das die lehrreichste Erfahrung meines Lebens. Sie half mir, die Augen für die Menschheit zu öffnen und zeigte mir, dass unser Planet voller Grenzen ist, obwohl wir doch alle gleich sind. Alle sind wir Individuen, die Glaube und Furcht von einander trennt. Es war wirklich eindrucksvoll, zwei Wochen mit völlig anders denkenden Menschen zusammenzuleben.
Am Anfang war es hart für mich. Ich fühlte mich als Palästinenserin so nichtig, weil die ganze Welt so schlecht über uns denkt. Aber die Tage vergingen und wir kamen uns näher. Wir vergaßen die Grenzen und behandelten uns gegenseitig wie Teenagers, die dasselbe denken. Diese Erfahrung gab mir Hoffnung und erinnerte mich daran, dass wir vor allem Menschen sind.“ Georgina 17 Jahre
„Ich lernte tausend Dinge über die deutsche Kultur, das bayrische Essen, über mich selbst und meine Freunde. Außerdem durfte ich die wunderbare Landschaft und historische Orte Deutschlands sehen.
Unsere Aufführungen ermöglichten es uns, mit dem Publikum zu sprechen, was für sie eine große Hilfe war, das palästinensische Leben zu verstehen und die stereotypen Bilder des Terrorismus durch solche zu ersetzen, die der Realität entsprechen.“ Jiries 17 Jahre
„Der Kulturaustausch war für mich sehr spannend. Die verschiedenen Religionen und die sehr dominanten Geschlechterrollen bzw. Trennungen waren etwas komplett Neues für mich. Immer präsent war die Mauer zwischen Israel und Palästina. Für mich war es unglaublich schwer zu begreifen, dass der Krieg und das Elend in diesem Land doch so aktuell sind. In unserer Geschichte z.B. ist die Berliner Mauer Vergangenheit, aber in diesem Land gibt es eine Mauer, die das ganze Land teilt, mit ausgebildetem Militär, das niemanden ein- oder ausreisen lässt. Die Palästinenser bekommen zu Weihnachten ein Visum, mit dem sie Jerusalem besuchen dürfen.
Ich glaube auch, dass durch dieses Theaterprojekt ein wunderschönes Zeichen gesetzt werden kann und zwar, dass kreative Arbeit verbinden kann und dass man mit solchen Dingen den Menschen zeigen kann, dass hinter diesem Land mehr steckt, als das Land des ewigen Krieges. (...)
Ich sehe dieses Projekt, als ein riesiges Geschenk. So vieles konnte ich aus dieser Zeit mitnehmen. Durch dieses Projekt, habe ich an neuem Selbstbewusstsein gewonnen, bin mir selbst, aber auch Personen in meinem Umfeld, viel näher gekommen. Disziplin und Durchhaltevermögen hat einen neuen Wert in mir geweckt. Aber das, was mich am meisten erstaunt hat, ist ein Perfektionismus, der sich bei mir entwickelt hat, den ich an mir so noch nicht kannte. Mir wurde das Projekt sehr wichtig.
Aus diesen Erfahrungen werde ich bestimmt mein Leben lang profitieren. Für meine Zukunft weiß ich, dass ich weiterhin ein Mitglied solcher Projekte sein möchte. Ich bin noch in „meinem“ Labyrinth auf der Suche, aber das ist auch gut so! Louis
„Alles in Allem war das Palästina-Projekt eine große Bereicherung an neuen Erfahrungen und Erlebnissen. Allein die Erfahrung, dass es möglich ist, in zwei Wochen intensiver Arbeit, aus zwei sehr unterschiedlichen Gruppen und zwei sehr verschiedenen Labyrinthen eine Einheit zu schmieden, spricht für sich. Auch habe ich gemerkt, wie wichtig der Austausch mit anderen Kulturen oder Ländern ist, denn dadurch lassen sich beispielsweise Konflikte, wie der Nahostkonflikt, besser verstehen und begreifen. Möglicherweise könnten solche Erfahrungen in der Zukunft eine Basis für eine gemeinsame Lösung schaffen.“ Luca