Wischnewski würdigte die Stiftung mit den Worten: „Das ist ein großer Wert“ und wünschte den Stiftern: „Ich hoffe, dass Sie erfolgreich sein können, dass viele junge Menschen, drüben und hier, angesprochen werden können. Und dass das, was wir tun, dem Frieden und damit den Menschen dient.“
„Ohne Begegnungen können wir keine Verständigung schaffen.“ Gastredner Seine Exzellenz Abdallah Frangi stimmte mit seinem Freund Wischnewski überein. Der Frieden im Nahen Osten könne nicht auf einer militärischen Lösung beruhen. Frangi dankte Deutschland für die vielfältige Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur in den palästinensischen Gebieten und bei der Initiierung von Begegnungen zwischen Israelis und Palästinensern. Gerade in der heutigen Zeit der Konfrontation sei die neue Stiftung Begegnung ein wichtiger Beitrag der Menschen „von unten“, den Frieden im Heiligen Land zu schaffen.
Frangi appellierte an die Menschen und die Regierungen, den Mut zu haben, „nicht zu schweigen, wenn sie das Unrecht sehen. Ich glaube, das ist es, was ich aus der deutschen Geschichte gelernt habe, nicht zu schweigen, wenn Unrecht geschieht. Nicht um einseitig für die Palästinenser zu sein, nein, um einfach eine Möglichkeit für den Frieden zu schaffen, einen Frieden, der auf den Prinzipen von Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Menschenrechten basiert, einen Frieden, der das Selbstbestimmungsrecht beider Völker garantieren kann, dass beide Völker in Freiheit und Unabhängigkeit leben können, so dass beide Völker keine Angst voreinander haben.“
Der Generaldelegierte forderte ein zusammenhängendes, überlebensfähiges Staatsgebiet für die Palästi-nenser: „Wir Palästinenser sind heute so weit gekommen, dass wir bereit sind, einen Palästinenserstaat zu gründen auf einem Viertel von Palästina, auf einer kleinen Fläche. Aber dieses eine Viertel von Palästina muss lebensfähig sein, darf nicht durch Siedlungen zerstückelt werden, darf nicht eingezäunt werden.“
Frangi plädierte für die Vision von Begegnungen zwischen jungen Israelis und Palästinensern in Deutschland: „Ich hoffe, dass der Tag kommen wird, dass wir hier in Gütersloh und Münster Israelis und Palästinenser einladen und Deutsche dabei sind, die mit einander reden, diskutieren und sich Gedanken darüber machen, wie sie diesen Frieden erreichen. Und wenn wir so weit sind, dann werden wir diesen Frieden im Heiligen Land schaffen, den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis. (…) Wir dürfen unsere Hoffnungen nicht aufgeben und wir müssen dafür arbeiten, dass sie auch wahr werden. Ich bin überzeugt davon: Wir werden es schaffen.“