Trotz des nur kurzen Aufenthalts der Gruppe in den palästinensischen Gebieten haben die Schülerinnen und Schüler beim ersten Kennenlernen Erfahrungen gemacht, die zu fördern der Stiftung Begegnung sehr am Herzen liegt. Wir wünschen dem Projekt für das Jahr 2014 und die weitere Zukunft viel Erfolg und gutes Gelingen.
Eine Schülerin schreibt über ihre Erfahrungen:
„Mir persönlich ist dieser Konflikt jedoch erst richtig bei unserer Reise nach Palästina bewusst geworden. Sowohl die Erzählungen eines Farmers, der sein Land seit Jahren vor der israelischen Regierung verteidigt, als auch die persönlichen Erlebnisse der Schülerinnen und Schüler in Jenin und Talitha Kumi, haben mir erst richtig die Bedeutung dieses Konfliktes für die dort lebenden Menschen klar gemacht. Ich war mir zwar auch vorher der Probleme bewusst, jedoch ist der persönliche Kontakt in keinster Weise mit den Berichten aus dem Fernsehen zu vergleichen, da man das Problem nicht mehr verallgemeinert, sondern auf einzelne Personen bezieht, die man persönlich getroffen hat. Die Schülerinnen der Mädchenschule in Jenin nahmen sich die Zeit, uns von ihrem Leben in Palästina zu berichten, ebenso der Reiseführer, der uns die Stadt zeigte. Für mich waren diese Tage die eindrucksvollsten. Die Gefühle der Hoffnungslosigkeit und der Trauer, jedoch ebenso bei anderen eine feste Hoffnung und Wut. Mir wurde bewusst, wie schwer das Leben dort ist und wie viel Glück wir mit unserer Situation in Deutschland haben. Dinge, wie dahin zu reisen wohin man möchte, sind bei uns eine Selbstverständlichkeit. In Palästina erfordert dies ein monatelanges Warten auf eine Erlaubnis Israels, wenn diese überhaupt erfolgt. Mir ist außerdem aufgefallen, dass der eigentlich politische Konflikt, besonders bei den jungen Leuten, religiöse Motive annimmt. Es sind dann nicht die Israelis, die die Siedlungen bauen, sondern die Juden. Ich denke, dass diese Entwicklung viel dazu beiträgt, dass der Konflikt immer komplizierter und nur schwer zu lösen sein wird.
Es war sehr ungewohnt, dass überall Männer und Frauen der Polizei und des Militärs mit großen Waffen an einem vorbei liefen und man immer nach seinem Pass gefragt wurde. (….)
Mir ist auf dieser Reise bewusst geworden, wie kompliziert die Lage im Nahen Osten ist und ich weiß durch die Erfahrungen dort unsere Freiheit in Deutschland mehr zu schätzen.“